HVAF Beschichtungen
Im nachfolgenden Schaubild kann abschätzend erkannt werden, wie sich die HVAF-Beschichtungen zu den anderen Flammgespritzten-Verfahren unterscheidet. Im allgemeinen ist sie mit dem HVOF und Kaltgasspritzen vergleichbar.
Auch das HVAF ist ein "Warmspritzverfahren", jedoch ist es kühler als HVOF, aber auch wieder heißer als das Kaltgasspritzen. Die Flammentemperatur bewegt sich im Propan-Luft-Gemisch bei ca. 1.900-1.950°C, wobei die eingesetzten und unterschiedlichen Metalle je nach Schmelzpunkt unterschiedlich angeschmolzen werden. Durch die niedrige Temperatur, gepaart mit der sehr hohen Partikelgeschwindigkeit und dem Brenngas-Druckluftgemisch lassen recht oxidarme Schichten erzeugen.
Vielfach ist der Ablauf für eine HVAF-Beschichtung so gestaltet, dass die Bauteile und insbesondere die Beschichtungskontur sehr gut vorgearbeitet wird. Hierbei sind Rundlauf und auch Ebenheiten kleiner als 0,01-0,02 mm und auch der Schlichtspan, die geschliffene oder gehonte Fläche sehr wichtig, damit mit einer "dünnen" Fertig- oder Spritzschichtdicke von angestrebten ca. 100 µm konturnah beschichtet werden kann.
Dabei ist das Ziel in der HVAF-Beschichtung, die hochwertigen Hartmetallspritzwerkstoffe so gezielt und sparsam einzusetzen, um den bestmöglichen Mehrwert im gesamten Prozess zu erreichen. Es ist auch hierbei wichtig, dass die zu beschichtende Oberfläche fachgerecht entfettet, vorgewärmt und gestrahlt wird, um dann sehr zeitnah den Beschichtungsvorgang anzuschliessen.
Die hochtechnologischen HVAF-Beschichtungen auf Wolfram- oder Chromkarbidbasis übertreffen HVOF-Beschichtungen in Erosionstests um das ca. 2- bis 5-fache und in Kavitationsbeständigkeitstests auch um das bis zu 10-fachen.
Da es jedoch im tatsächlichen Anwendungsfall häufig zu unterschiedlichsten Einflussfaktoren kommt, welche auch die Schicht und das Gesamtsystem stark beeinflussen, sollte dieses nach Möglichkeit und in Abstimmung immer getestet werden.
Somit besteht durchaus die Möglichkeit mittels der HVAF Technologie gegenüber der HVOF noch eine bessere Standzeiterhöhung zu erreichen.